
Nur ein Viertel ist mit dem Chef zufrieden
Langzeitstudie: Gallup Engagement Index 2022
Fast ein Fünftel aller Arbeitnehmer in Deutschland hat bereits innerlich gekündigt und ein großer Teil der Belegschaft erledigt nur noch ihre Arbeit nach Vorschrift. Dies geht aus einer aktuellen Studie hervor, die eine deutliche Steigerung der Wechselbereitschaft der Deutschen zeigt.
Laut einer Umfrage des Beratungsunternehmens Gallup sind knapp die Hälfte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland bereit, ihren aktuellen Arbeitgeber zu verlassen. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Anteil um fast 20 Prozent gesunken. Besonders in den ersten beiden Coronajahren sank die Wechselbereitschaft deutlich.
Gallup betonte, dass die Wechselbereitschaft der Beschäftigten kontinuierlich zunimmt. Die Mitarbeiter schätzen ihre Karriereaussichten in einem herausfordernden Umfeld positiv ein. Unternehmen, die nicht rechtzeitig auf die steigende Wechselbereitschaft reagieren, laufen Gefahr, ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu gefährden.
Im Rahmen der jährlichen Langzeitstudie „Gallup Engagement Index“, die seit 2001 durchgeführt wird, wurden Ende 2022 insgesamt 1500 zufällig ausgewählte Arbeitnehmer ab 18 Jahren telefonisch befragt. Die Ergebnisse zeigten eine niedrige emotionale Bindung der Arbeitnehmer an ihr Unternehmen sowie viel Unzufriedenheit mit ihren Vorgesetzten. Lediglich ein Viertel der Befragten war rundum zufrieden mit ihrer direkten Führungskraft. Laut Marco Nink, dem Forschungsleiter von Gallup, kümmern sich Führungskräfte derzeit hauptsächlich um das Krisenmanagement und vernachlässigen dabei ihre Mitarbeiter.
Die Studie ergab, dass 69 Prozent der Arbeitnehmer Dienst nach Vorschrift machen. Der Anteil derjenigen, die keine emotionale Bindung aufweisen und bereits innerlich gekündigt haben, stieg im Vergleich zum Vorjahr von 14 auf 18 Prozent. Die damit verbundenen Produktivitätseinbußen belaufen sich laut Gallup auf eine jährliche Summe zwischen 118,1 und 151,1 Milliarden Euro. Nink betonte erneut, dass sich Führungskräfte im vergangenen Jahr stärker auf das Krisenmanagement konzentriert haben und dabei ihre Mitarbeiter aus dem Blick verloren haben.
Vor vier Jahren waren noch 65 Prozent der Arbeitnehmer davon überzeugt, dass sie in drei Jahren immer noch für ihren aktuellen Arbeitgeber tätig sein würden. Heute ist dieser Wert auf 39 Prozent gesunken, was darauf hindeutet, dass das Vertrauen in die Unternehmen und deren finanzielle Zukunft abnimmt. Weniger als die Hälfte der Befragten hat uneingeschränktes Vertrauen in ihre Unternehmensfinanzen und nur ein Drittel traut der Geschäftsführung zu, künftige Herausforderungen erfolgreich zu meistern.
Nur ein Viertel der Arbeitnehmer ist „äußerst zufrieden“ mit ihrem direkten Vorgesetzten, während nur ein Drittel sich ausreichend unterstützt fühlt und 14 Prozent „inspiriert sind, Dinge zu tun, die sie sich zunächst nicht zugetraut hätten“. Diese Daten zeigen, dass es erhebliches Potenzial für Führungskräfte gibt, ihre Mitarbeiter besser zu führen und zu motivieren.
Marco Nink betont, dass hohe Zufriedenheit mit der Führungskraft sich positiv auf die emotionale Bindung zum Unternehmen auswirkt. Leider legen jedoch viele Vorgesetzte immer noch den Schwerpunkt auf die Schwächen ihrer Mitarbeiter, anstatt ihre Stärken und positiven Eigenschaften zu fördern. Ein Drittel der Arbeitnehmer beklagt sich über Arbeitsstress und fühlt sich innerlich ausgebrannt. Bei Menschen mit hoher emotionaler Bindung sind es nur 13 Prozent, während bei den inneren Kündigern 60 Prozent betroffen sind.

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