
Warum jeder Unternehmer auf das Shopfloor Management setzen sollte
Führung am Ort der Wertschöpfung
Shopfloor Management ist eine Methode des operativen Managements, die auf dem Prinzip des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses basiert. Es hat seinen Ursprung ebenfalls in der Lean-Philosophie.
Bei Shopfloor Management geht es darum, dass Führungskräfte und Mitarbeiter regelmäßige Besprechungen auf dem „Shopfloor“, also direkt am Arbeitsplatz, durchführen. Während dieser Meetings werden relevante Informationen über den aktuellen Zustand der Produktion oder der Dienstleistung ausgetauscht, Probleme analysiert und gemeinsam Lösungen erarbeitet.
Das Ziel des Shopfloor Managements ist es, eine transparente Kommunikation und Zusammenarbeit auf allen Ebenen einer Organisation sicherzustellen. Durch den kontinuierlichen Austausch werden Verbesserungspotenziale identifiziert und umgesetzt, um die Effizienz, Qualität und Produktivität zu steigern.
Shopfloor Management fördert die Verantwortungsübernahme der Mitarbeiter und schafft eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung. Es verbessert die Fähigkeit einer Organisation, proaktiv auf Herausforderungen zu reagieren und den Geschäftserfolg nachhaltig zu steigern.
Das Shopfloor Management wird in der Regel nach folgendem Ablauf durchgeführt:
- Planung: Die Führungskraft plant regelmäßige Shopfloor Meetings und legt den Zweck und die Agenda fest. Die Termine sollten festgelegt und allen Mitarbeitern bekannt gegeben werden.
- Vorbereitung: Vor dem Meeting bereitet die Führungskraft relevante Informationen vor, wie zum Beispiel Produktionsdaten, Qualitätsberichte oder sonstige Leistungskennzahlen. Diese Informationen dienen als Grundlage für die Diskussion während des Meetings.
- Durchführung des Meetings: Das Shopfloor Meeting findet direkt am Arbeitsplatz statt. Die Führungskraft lädt die Mitarbeiter ein, Fragen zu stellen, Probleme zu melden oder Anregungen zur Verbesserung vorzubringen. Es ist wichtig, dass alle Teilnehmer offen und aktiv kommunizieren.
- Analyse und Diskussion: Die während des Meetings vorgebrachten Fragen, Probleme und Anregungen werden analysiert und diskutiert. Die Führungskraft und die Mitarbeiter suchen gemeinsam nach Lösungen und Verbesserungsmöglichkeiten.
- Maßnahmenplanung: Auf Basis der Diskussion werden konkrete Maßnahmen festgelegt, um die identifizierten Probleme zu beheben oder Verbesserungen umzusetzen. Es ist wichtig, klare Ziele, Verantwortlichkeiten und Zeitpläne festzulegen.
- Umsetzung der Maßnahmen: Die vereinbarten Maßnahmen werden umgesetzt. Die Führungskraft unterstützt die Mitarbeiter bei der Umsetzung und überwacht den Fortschritt.
- Nachverfolgung: Regelmäßige Nachverfolgungssitzungen werden durchgeführt, um den Fortschritt der Maßnahmen zu überprüfen und zu besprechen. Das ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung, Bewertung und Anpassung der Maßnahmen.
Ein effektives Shopfloor Management fördert eine offene Kommunikation, schafft eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung und stärkt die Verantwortung der Mitarbeiter. Es ist wichtig, dass die Führungskraft eine unterstützende Rolle einnimmt und die Mitarbeiter in den Verbesserungsprozess einbezieht.
Die Ziele des Shopfloor Managements können folgendermaßen definiert werden:
- Schaffung einer Verbesserungskultur: Das Shopfloor Management zielt darauf ab, eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung in der Organisation zu etablieren. Es soll Mitarbeiter dazu ermutigen, Probleme und Herausforderungen anzusprechen, Verbesserungsideen einzubringen und aktiv an der Umsetzung von Lösungen mitzuwirken.
- Erhöhung der Transparenz: Durch regelmäßige Shopfloor Meetings und den Austausch von Informationen werden alle Beteiligten über den aktuellen Zustand der Produktion, Dienstleistung oder des Arbeitsprozesses informiert. Transparenz in Bezug auf Leistungskennzahlen, Arbeitsprozesse, Ziele und Herausforderungen schafft ein gemeinsames Verständnis und fördert eine effektive Zusammenarbeit.
- Identifizierung von Engpässen und Hindernissen: Das Shopfloor Management ermöglicht die Identifizierung von Engpässen, Hindernissen und ineffizienten Abläufen im Arbeitsprozess. Durch die offene Kommunikation und Diskussion während der Meetings können Probleme und Engpässe frühzeitig erkannt werden.
- Kontinuierliche Verbesserung: Das Shopfloor Management zielt darauf ab, kontinuierliche Verbesserungen in Bezug auf Produktivität, Qualität, Effizienz und Kundenzufriedenheit zu erreichen. Durch die Analyse von Problemen und die gemeinsame Erarbeitung von Lösungen während der Meetings werden Verbesserungsmöglichkeiten identifiziert und umgesetzt.
- Stärkung der Mitarbeiterpartizipation: Das Shopfloor Management fördert die aktive Beteiligung der Mitarbeiter am Verbesserungsprozess. Durch das Einbringen von Ideen, die Identifizierung von Problemen und die Umsetzung von Maßnahmen fühlen sich die Mitarbeiter mehr in die Entscheidungsprozesse einbezogen und erleben eine höhere Zufriedenheit und Motivation bei der Arbeit.
Durch die Umsetzung dieser Ziele trägt das Shopfloor Management zur Steigerung der Effizienz, Produktivität und Qualität sowie zur Schaffung einer gemeinsamen Verbesserungskultur bei. Es fördert die Zusammenarbeit, den Austausch von Wissen und das Engagement der Mitarbeiter für kontinuierliche Verbesserungen.
Shopfloor Management vs. Gemba Walk
Obwohl sowohl Shopfloor Management als auch Gemba Walks auf Prinzipien des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses basieren und eng miteinander verbunden sind, gibt es einige wichtige Unterschiede zwischen den beiden Begriffen:
- Fokus: Der Gemba Walk ist ein Aktivitätskonzept, bei dem Führungskräfte den tatsächlichen Arbeitsplatz besuchen, um Informationen zu sammeln, Probleme zu verstehen und die Grundlage für Verbesserungen zu schaffen. Es handelt sich dabei um eine spezifische Methode oder Aktivität, die im Rahmen des Shopfloor Managements durchgeführt werden kann.
- Reichweite: Während der Gemba Walk auf den Besuch des tatsächlichen Arbeitsplatzes beschränkt ist, erstreckt sich das Shopfloor Management auf einen umfassenderen Ansatz des operativen Managements. Es umfasst regelmäßige Meetings, bei denen Informationen, Analysen, Verbesserungen und Maßnahmen auf allen Ebenen der Organisation diskutiert werden, um den Betriebsablauf kontinuierlich zu verbessern.
- Aktivität vs. Methode: Der Gemba Walk ist eine konkrete Aktivität, bei der Führungskräfte den Arbeitsplatz besuchen und Probleme vor Ort identifizieren und verstehen. Das Shopfloor Management hingegen ist eine umfassende Methode des Managements, die die Schaffung einer kontinuierlichen Verbesserungskultur durch regelmäßige Meetings, Kommunikation und Zusammenarbeit am Arbeitsplatz umfasst.
- Verantwortlichkeiten: Der Gemba Walk wird in der Regel von Führungskräften oder Managern durchgeführt, während das Shopfloor Management eine kollektive Verantwortung aller Beteiligten in der Organisation darstellt. Beim Shopfloor Management stehen sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeiter in der Verantwortung, aktiv zur kontinuierlichen Verbesserung beizutragen.
Insgesamt kann man sagen, dass der Gemba Walk eine spezifische Methode ist, die im Rahmen des Shopfloor Managements Anwendung findet, um Informationen direkt vor Ort zu sammeln und Verbesserungen anzustoßen. Das Shopfloor Management hingegen ist ein umfassendes Konzept des operativen Managements, das die Schaffung einer Verbesserungskultur durch regelmäßige Meetings und Zusammenarbeit am Arbeitsplatz fördert.

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