
Zeit sparen und besser verstehen durch Speed Reading
Zeit ist kostbarer denn je geworden in unserem schnelllebigen digitalen Zeitalter.
In Ruhe etwas zu lesen gelingt, wenn überhaupt, meistens nur im Urlaub. Es gibt jedoch die Möglichkeit, das Schnelllesen zu trainieren, um dadurch die Lesegeschwindigkeit zu verdoppeln und mehr im Gedächtnis zu behalten.
Ein interessantes Buch möchte jeder möglichst schnell lesen. Handelt es sich aber um einen komplizierten Text und du bist dazu noch unkonzentriert, dann kann es sein, dass du durch zu langsames Lesen nicht vorankommst. Das muss nicht sein, denn du kannst schnelles Lesen lernen. Dabei handelt es sich um das sogenannte Speed Reading, eine reine Arbeitstechnik, mit der du deine Lesegeschwindigkeit verdoppeln kannst und den Text sogar besser verstehen wirst. Entsprechende Kurse, um schneller und effizienter Lesen zu lernen, werden angeboten oder du trainierst allein. Nachstehend einige Informationen dazu:
- Wie effektiv ist Speed Reading?
Es wurde festgestellt, dass ein Mensch, der langsam liest, weniger vom Text im Gedächtnis behält als einer, der schneller lesen kann. Die Erkenntnis beruht auf der Tatsache, dass das menschliche Gehirn das fünffache eines Textes verarbeiten kann, der bei einem durchschnittlichen Lesetempo von ca. 200 bis 250 Wörtern pro Minute vom Gedächtnis aufgenommen wird. Das Gehirn wird demnach unterfordert und nimmt deshalb zusätzlich andere Dinge aus der Umgebung auf. Wenn du das Gefühl hast, dich nicht konzentrieren zu können, liest du also zu langsam. - Vorbereitung auf das Buch-Thema hilft
Wenn du effizient lesen möchtest, solltest du dich entsprechend vorbereiten. Schnelles Lesen eignet sich besonders gut für Sachbücher und Ratgeber, aus denen du etwas lernen möchtest oder dich auf etwas vorbereitest. Für Krimis und Liebesgeschichten ist Speed Reading eher weniger zu empfehlen.
Beschäftige dich vor Lesebeginn mit dem Inhaltsverzeichnis und verschaffe dir einen Überblick über den Buch-Content. Einige Kapitel sind für dich vielleicht besonders interessant und andere möchtest du ganz weglassen, weil sie dich nicht interessieren. Dadurch erhältst du schon einmal eine Orientierung und kannst dich einfacher auf schnelles Lesen einlassen. - Vorlesen in Gedanken
Die meisten Menschen lesen als Erwachsene noch so, wie es in der Schule gelehrt wurde. Aus dem Buchstabieren entwickelte sich ein stilles Vorlesen und wurde zum Lesen im Sprechtempo. Durch das sogenannte Subvokalisieren wird die Lesegeschwindigkeit automatisch auf das Sprechtempo begrenzt, obwohl auch schnelleres Lesen möglich wäre. Wenn du also einfach schneller liest, bleibt für das stille Vorlesen kein Raum mehr und die Angewohnheit verschwindet von selbst. Am Anfang kann es hilfreich sein, wenn du während des schnellen Lesens summst. - Lesen ohne Rückblick
Dein Blick sollte beim Schnelllesen immer vorwärts orientiert sein. Achte darauf, dass du nicht versuchst, einen Satz noch einmal zu lesen, weil du meinst, ihn nicht richtig verstanden zu haben und springe nicht zwischen den Absätzen hin und her. Das kostet Zeit und hemmt das Verstehen des Textes, weil die Wörter durcheinander geraten.
Je mehr du trainierst, desto besser gelingt es dir ausschließlich vorwärts zu lesen. Anfangs kann es dir helfen, wenn du den bereits gelesenen Text mit einem Blatt Papier abdeckst. Das nimmt dir die Möglichkeit zurückzuschauen, denn das solltest du nicht tun, auch wenn du das Gefühl hast, etwas nicht richtig verstanden zu haben. Vertraue darauf, dass sich aus den folgenden Sätzen ein Verständnis ergibt. Regelmäßiges Training vermittelt dir mehr und mehr Sicherheit und du wirst nichts mehr übersehen. - Sinneinheiten lesen statt Wort für Wort
Das Lesen, wie es in der Schule gelehrt wird, ist nur für Leseanfänger sinnvoll und sollte nicht zur Gewohnheit werden. Spätestens im Erwachsenenalter ist es an der Zeit, das Wort für Wort lesen aufzugeben, um die Komplexität des Gehirns nicht unnötig zu belasten. Im Gedächtnis ist Platz für drei bis sieben Sinneinheiten. Sobald du jedes Wort liest, sind die Kapazitäten schnell erschöpft. Jedes Wort, das du fokussierst, kostet genauso viel Zeit wie eine Sinneinheit.
Die Anzahl der Fokussierungen verringert sich durch das Lesen von sogenannten Sinneinheiten. Dadurch gelingt es dir schneller zu lesen und du sparst automatisch Zeit. Verloren geht dabei nichts, denn dadurch, dass du mehrere Wörter bzw. eine Sinngruppe fokussierst und nicht nur ein Wort, brauchst du nicht so oft auf den Text zu schauen.
Statt die drei Worte „auf dem Land“ einzeln zu lesen, nimmst du alle drei Wörter als eine Sinneinheit wahr und kannst sie dir dadurch viel einfacher merken. Eine Sinneinheit bildet alles, was zum Prädikat gehört. Das Prädikat kann ein- oder mehrteilig sein. Beispiel: Karin isst Kuchen. Markus fährt mit dem Fahrrad.
Du kannst das Speed Reading am besten trainieren, indem du dir einen Text vornimmst und ihn in Sinneinheiten einteilst, die du mit einem Bleistift markierst. Artikel und Präpositionen, die allein stehend eher keinen Sinn ergeben, bilden eine Sinneinheit mit dem darauf folgenden Wort.
TIPP: Es ist nicht empfehlenswert, einen Text mit einem Lesezeichen, Stift oder mit dem Finger zu verfolgen, das lenkt zu sehr ab. Der Blick fällt dann nicht auf eine Sinneinheit, sondern nur auf ein Wort. - Lesetempo langsam steigern
Wenn du bewusst schneller liest, wirst du merken, dass du konzentrierter bist. Dadurch behältst du mehr vom Inhalt des Textes im Gedächtnis. Steigere dein Lesetempo langsam, damit sich dein Gehirn an die neue Geschwindigkeit gewöhnen kann.
Entspannt vom Bildschirm lesen
In Bezug auf das Speed Reading gibt es keinen Unterschied, ob du aus einem Buch liest oder vom Bildschirm, denn der Ablauf der Blickprozesse unterscheidet sich nicht. Vom Bildschirm lesen kann jedoch besonders durch die Lichtstrahlung anstrengender sein und die Konzentration schwieriger machen.
Wenn du folgende Tipps beachtest, ist das Lesen von digitalen Komponenten angenehmer für deine Augen:
- Belastung durch Blaulicht reduzieren
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass blaues Licht, das von digitalen Geräten, wie Smartphones oder Laptops, ausgestrahlt wird, den Augen schaden kann. Es gibt einfache Möglichkeiten, mit denen du die Belastung durch das blaue Licht reduzieren kannst.
Prüfe zunächst, ob dein Betriebssystem über eine entsprechende Einstellungsmöglichkeit verfügt. Bei den meisten funktioniert das über „Einstellungen“, indem der „Nachtmodus“ aktiviert wird. Alternativ kannst du den Bildschirm mit einem Anti-Blaulichtfilter versehen oder eine Brille mit Blaulichtfilter tragen. - Bildschirm-Ausrichtung verändern
Hochkant zu Lesen ist zur Gewohnheit geworden, denn Bücher werden vorwiegend in diesem Format gedruckt. Deinen Computer kannst du ebenso, vom Quer- ins Hochformat, umstellen. Alternativ lässt sich ein Laptop an einen vertikalen Monitor koppeln. Die Ansicht ist im Hochformat nicht nur angenehmer, sie bildet auch mehr Text sowie Fotos ab und reduziert das nach unten scrollen. - Einstellung: Leseansicht
Um das Lesen im Internet angenehmer zu machen, verfügen die meisten Browser über die Möglichkeit, auf „Leseansicht“ umzustellen. Abbildungen werden ausgeblendet, sodass nur noch der Text sichtbar bleibt.

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